Psychologische Gründe für den Drang nach ungesunden Dingen und wie man damit umgehen kann
In unserem stetigen Streben nach Wohlbefinden und Gesundheit begegnen wir häufig der verlockenden Versuchung, zu ungesunden Dingen zu greifen. Diese Verhaltensweisen – sei es der Griff zur Schokolade, das stundenlange Verweilen vor Bildschirmen oder das Vernachlässigen der körperlichen Aktivität – scheinen manchmal stärker zu sein als unser Wille, gesunde Entscheidungen zu treffen. Doch was steckt psychologisch hinter diesem Drang?
Wir alle kennen das Gefühl, von gesellschaftlichen Erwartungen und Druck eingeholt zu werden, die uns paradoxerweise gerade zu den ungesündesten Verhaltensweisen verleiten können. Wie können wir lernen, uns von diesen externen Zwängen zu lösen und unseren eigenen Weg zu einem gesünderen Lebensstil zu finden? Wie beeinflussen Emotionen wie Stress oder Traurigkeit uns, und welche alternativen Bewältigungsstrategien können wir entwickeln?
Gesellschaftliche Erwartungen und Druck
In der heutigen Gesellschaft, in der das Idealbild eines erfolgreichen, schlanken und immer aktiven Menschen hochgehalten wird, fühlen wir uns oft einem unsichtbaren Druck ausgesetzt. Dieser Druck kann paradoxerweise dazu führen, dass wir genau das Gegenteil von dem tun, was gut für uns wäre. Nach einem langen Tag voller Anforderungen greifen wir vielleicht eher zu Fast Food statt zu einem nahrhaften Abendessen oder entscheiden uns für die Couch statt für den Spaziergang im Park. Das passiert nicht nur, weil es bequemer ist, sondern auch, weil die Anstrengung, ständig diesen Idealbildern zu entsprechen, ermüdend sein kann.
Wie können wir uns also von diesem Sog lösen? Ein erster Schritt ist das Bewusstsein: Wir erkennen, dass es in Ordnung ist, nicht perfekt zu sein. Wir setzen uns realistische Ziele und feiern kleine Siege. Wir erlauben uns, auch mal fünfe gerade sein zu lassen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Indem wir lernen, sanfter mit uns selbst umzugehen, lockern wir den Griff dieser gesellschaftlichen Erwartungen und machen Platz für gesündere Entscheidungen, die wirklich zu uns und unserem Lebensstil passen.
Emotionales Essen: Stress, Langeweile oder Traurigkeit
Emotionales Essen ist ein Phänomen, das uns allen wohlbekannt sein dürfte. Wer kennt es nicht, wenn Traurigkeit, Stress oder Langeweile uns unweigerlich in die Arme von Süßigkeiten oder Junkfood treiben? Emotionales Essen muss nicht immer als Feind angesehen werden, besonders wenn man im Großen und Ganzen ein gesundes Leben führt. Es ist menschlich, dass Gefühle manchmal unseren Speiseplan beeinflussen – und das ist auch völlig in Ordnung.
Manchmal darf man sich eben gönnen, was das Herz begehrt, solange es in Maßen bleibt und keine gesundheitlichen Probleme vorliegen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Genuss auch Teil eines glücklichen Lebens ist. Es geht nicht darum, uns ständig einzuschränken, sondern vielmehr darum, ein gesundes Verhältnis zu dem zu entwickeln, was wir essen.
Und wenn wir uns dann doch einmal entscheiden, dem Verlangen nachzugeben, genießen wir es ohne Schuldgefühle. Denn wenn wir uns meistens gesund ernähren und aktiv bleiben, ist es kein Verbrechen, sich gelegentlich etwas zu gönnen. Ein Stück Schokolade oder eine Portion Pommes kann auch eine Belohnung sein, eine kleine Feier der kleinen Freuden des Lebens. Es ist das Gleichgewicht, das zählt – und die Erlaubnis, uns selbst hin und wieder zu verwöhnen, kann genau das sein, was wir für unsere seelische Gesundheit brauchen.
Suchtverhalten: Wie das Bedürfnis nach ungesunden Dingen zu einer Sucht werden kann
Suchtverhalten beschränkt sich nicht nur auf Substanzen wie Tabak oder Alkohol, sondern kann auch im Zusammenhang mit alltäglichen Aktivitäten wie Essen, Einkaufen oder der Nutzung digitaler Medien auftreten. Wenn das Verlangen nach ungesunden Dingen eine Routine wird, die wir nicht mehr kontrollieren können, sprechen wir von einer Sucht. Der Dopaminschub, den wir durch zuckerhaltiges Essen, exzessives Shopping oder stundenlanges Scrollen durch soziale Netzwerke bekommen, kann süchtig machen, weil unser Gehirn dazu neigt, Verhaltensweisen zu wiederholen, die uns kurzfristig gut fühlen lassen.
Um Suchtverhalten zu bekämpfen, ist es entscheidend, Bewusstsein zu schaffen. Wir müssen lernen, achtsam mit unseren Bedürfnissen und Gewohnheiten umzugehen. Das bedeutet, Pausen einzulegen und zu reflektieren: Brauchen wir das wirklich, oder ist es ein automatisierter Griff nach einer kurzfristigen Belohnung? Alternativverhalten zu entwickeln, ist ein weiterer wichtiger Schritt. Statt zum Smartphone zu greifen, könnten wir beispielsweise eine Runde spazieren gehen oder ein paar Minuten meditieren. Wichtig ist auch, die zugrundeliegenden emotionalen Ursachen anzugehen – Langeweile, Einsamkeit oder Stress. Mit gesünderen Bewältigungsstrategien wie Sport, kreativen Hobbys oder sozialem Engagement können wir die tiefer liegenden Bedürfnisse stillen, die unser Suchtverhalten antreiben.
Das Gleichgewicht zwischen gesundem Lebensstil und der Freiheit, über die Stränge zu schlagen
Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge sind wesentliche Säulen für ein ausgeglichenes Leben. Es geht darum, ein liebevolles Verhältnis zu uns selbst aufzubauen, das auch Raum für unsere Unvollkommenheiten lässt. Wir lernen, dass es nicht nur okay, sondern auch wichtig ist, uns selbst mit allen Facetten anzunehmen – auch mit den ungesunden Gewohnheiten, die wir haben oder hatten. Der Schlüssel liegt darin, ein gesundes Gleichgewicht zu finden, das auch die Freiheit beinhaltet, hin und wieder bewusst Entscheidungen zu treffen, die vielleicht nicht perfekt sind.
Nehmen wir als Beispiel jemanden, der sich das Rauchen abgewöhnt hat und keinen Alkohol trinkt. Es ist eine beeindruckende Leistung, die Disziplin und Engagement erfordert. Doch es bedeutet nicht, dass man sich jeglichen Freuden enthalten muss. Gelegentlich kann es der Seele guttun, sich etwas zu gönnen – vielleicht in Form einer nikotinfreien E-Zigarette wie einer ElfBar oder PUFFMI am Abend auf der Terasse. Das ist kein Rückschritt, sondern ein bewusster Akt der Selbstfürsorge, bei dem wir uns eine Auszeit vom ständigen Streben nach Gesundheit gönnen.
Es geht darum, eine innere Erlaubnis zu entwickeln, ohne Schuldgefühle zu erleben. Indem wir lernen, uns selbst zu akzeptieren und für uns zu sorgen, öffnen wir die Tür zu einem Leben, in dem Gesundheit und Genuss Hand in Hand gehen können. Die Balance zu finden, in der wir uns nicht alles verwehren, kann letztlich zu einem zufriedeneren und gesünderen Ich führen.