Muss ein Urlaub in der Schweiz teuer sein?
Die Schweiz ist eines der teuersten Länder der Welt, doch dank einiger Tricks und Kniffe kann die Eidgenossenschaft auch von Menschen mit relativ kleinem Budget besucht werden.
Die starke Währung ist besonders für Touristen ein Problem, so dass viele Menschen auf einen Urlaub an diesem schönen Ort verzichten. Obwohl die hohen Preise nicht zu ändern sind, können die Tipps in diesem Artikel Ihnen helfen, Ihren Urlaub ohne zu hohe Kosten zu organisieren.
Die Wahl der Urlaubszeit und des Urlaubsorts
Zuallererst ist die Wahl des Ortes und der Jahreszeit wichtig. Um nicht zu viel zu bezahlen, ist es am besten, beliebte Orte zu meiden. Ein Ausflug in die Jungfraujoch-Region oder auf den Pilatus bietet zwar tolle Aussichten, aber die Preise für den Flughafentransport und die Verpflegung können in kurzer Zeit ein paar hundert Franken kosten. Zum Glück gibt es neben den großen Touristenattraktionen auch schöne Ecken der Schweiz. Auf einschlägigen Websites finden sich viele Reiseziele und aktuelle Angebote, die sich vor allem an Familien richten. Wenn Sie sich für eine Reise im Sommer statt im Winter entscheiden, sind Ihre Kosten für Unterkunft und Verpflegung geringer. Bei Minustemperaturen und Schnee ist eine Nacht im Stroh oder eine Mahlzeit im Freien nicht sehr ermutigend. Wenn Ihr Urlaub im Winter jedoch Ihr größter Traum ist, raten wir Ihnen, statt der großen Skigebiete, die auch entsprechend teurer sind, kleinere Skigebiete zu wählen oder die Nutzung der teuren Skilifte gegen Wanderungen in den Bergen einzutauschen.
Günstig von A nach B
Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bieten spezielle Angebote für Touristen an, der “Swiss Travel Pass” ist ein Fahrausweis für alle öffentlichen Verkehrsmittel, den es in verschiedenen Varianten gibt. Für 216 Franken können Sie zum Beispiel ohne Einschränkungen im ganzen Land reisen. Mit dem “Schweizer Halbtax-Abo” für 120 Franken im Monat kostet das Reisen mit Bahn, Bus, Schiff und einigen Bergbahnen nur die Hälfte. Familien sollten auch daran denken, dass Kinder bis zum sechsten Lebensjahr in der Schweiz kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, und mit der “Swiss Family Card” zahlen Jugendliche unter sechzehn Jahren ebenfalls keinen Franken.
Die billigste Art, sich fortzubewegen, ist jedoch zu Fuß, und da die Schweizer Städte relativ klein sind, können die historischen Innenstädte zu Fuß erkundet werden. Diejenigen, die keine langen Wanderungen bevorzugen, haben andere Möglichkeiten. Einige Städte bieten an, Fahrräder kostenlos oder zu einem sehr niedrigen Preis auszuleihen. Obwohl die Kraftstoffpreise im Land oft niedriger sind als in Deutschland oder anderen europäischen Ländern, sind die Parkgebühren hier schon sehr hoch. Wenn Sie jemanden kennen, der in der Schweiz lebt, können Sie Parkscheine für Besucher kaufen, dank derer es möglich ist, an bestimmten Tagen in den sogenannten blauen Zonen zu parken. Der Preis für ein solches Ticket liegt zwischen 6 und 20 Franken pro Tag, und Sie können es je nach Region, bei der Polizei, an einem Automaten oder an einem Kiosk erwerben.
Eine günstige Übernachtungsmöglichkeit finden
Wie wäre es mit einer günstigen Übernachtung in der Schweiz? In Hotels sind Preise zwischen 80 und 200 Franken pro Nacht völlig normal, und wenn Sie bessere Bedingungen wünschen, müssen Sie bis zu 400 Franken hinlegen. Der einzige Vorteil eines Hotelaufenthaltes ist die sogenannte Gästekarte, die wir oft bekommen oder für einen sehr geringen Preis an unserem Aufenthaltsort kaufen können. Dank dieser Karte fahren wir kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und haben Ermäßigungen bei Bergbahnen, Schiffen und Attraktionen in der Umgebung. Einige Hotels haben sich unter dem Namen “Swiss Budget Hotels” zusammengeschlossen, wer auf dieser Plattform ein wenig stöbert, kann vereinzelt Zimmer für weniger als 80 Franken finden. Natürlich gibt es neben Hotels auch noch günstigere Alternativen, aber die bieten nicht so viel Komfort:
- Camping: Im Vergleich zu Hotels ist diese Option günstiger, aber nicht so sehr wie in Deutschland. Der Preis setzt sich in der Regel aus Gebühren für die Anzahl der Personen, ein Zelt oder Wohnwagen, Auto und Parkplatz zusammen. Die Preisunterschiede sind je nach Ort sehr groß, es lohnt sich also, im Voraus zu prüfen, wo man am günstigsten campen kann. Sie können auch den Bauern fragen, ob er Ihnen erlaubt, auf seinem Feld oder seiner Wiese zu übernachten. An den Autobahnraststätten dürfen Sie eine Nacht im Auto oder Wohnwagen verbringen.
- Privatunterkünfte: In der Schweiz und auf der ganzen Welt sind Privatunterkünfte wie Bed and Breakfast, airbnb oder Couchsurfing sehr beliebt geworden. Wenn Sie sorgfältig suchen, werden Sie viele luxuriöse Angebote und günstige Unterkunftsmöglichkeiten finden. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Option es einfacher macht, neue Leute kennenzulernen, was in einem anonymen Hotel nicht einfach ist.
- Ferienhäuser für Naturfreunde: Wer eine einfache Unterkunft schätzt und die Natur liebt, wird hier sehr zufrieden sein. Diese Häuser liegen oft am Waldrand, auf einem Hügel, in der Nähe eines Skigebiets, an einem Bach oder See. Trotz der tollen Lage sind die Preise nicht exorbitant, eine Nacht im Schlafsaal kostet in der Regel etwa 10-30 Franken.
- Berghütte: Der Schweizer Alpen-Club (SAC) betreibt 152 Berghütten in den Schweizer Alpen. Ein Erwachsener zahlt zwischen 20 und 40 Franken für eine Nacht.
- Jugendherberge: Eine Übernachtung im Mehrbettzimmer kostet etwa 40 Franken pro Person. Viele von ihnen bieten attraktive Kombinationen an: Wer z.B. eine Übernachtung in der Jugendherberge Crans-Montana bucht, erhält ein kostenloses Skiliftticket.
Günstig essen gehen
Besuche in Schweizer Restaurants gehören zu den höchsten Ausgaben während unseres Urlaubs, aber wir wissen, wie man sie reduzieren kann. Eine tolle Alternative ist ein Picknick im Park. Essen kann man in Supermärkten kaufen, die sehr oft Mahlzeiten anbieten, für die kein Besteck benötigt wird. Empfehlenswert sind zum Beispiel Trockenfleisch, Pastete, Hefezopf oder Salat.
Es lohnt sich auch, am Samstagabend einzukaufen, wenn viele frische Produkte um 50% reduziert sind. In einigen Städten gibt es sogenannte “Ässbars”, d.h. Anti-Müll-Projekte, die Brot, Brötchen und Getränke vom Vortag zu Aktionspreisen anbieten. Eine ähnliche Idee haben auch öffentliche Kühlschränke, in die jeder von uns überflüssige Produkte hineinlegen oder mitnehmen und kostenlos essen kann. Wenn Sie aber ein Restaurant besuchen wollen, dann tun Sie das gegen Mittag. Mittagsessen sind viel günstiger als die am Abend. Es gibt viele Selbstbedienungsrestaurants, die nicht so teuer sind.
Einige Städte bieten auch sogenannte “Prozentbücher” an. Für etwa 45 Franken können Sie ein Buch mit fast 90 Rabatten in drei Kategorien kaufen: Restaurants, Nachtleben und Freizeit. Meistens handelt es sich dabei um 2-für-1-Rabatte, d.h. zwei Getränke, Speisen, Eintrittskarten für eine. Um Geld zu sparen, sollten Sie außerdem Leitungswasser anstelle von Mineralwasser trinken, das in der Schweiz eine ausgezeichnete Qualität hat.